Sehr geehrte BVfK-Mitglieder,
im Grunde genommen sind zur Zeit in ganz Deutschland zwei Straßenabschnitte mit einer Länge von 600 und1600 Meter für die Durchfahrt von Fahrzeugen, die nicht die Abgasnorm Euro 6 erfüllen, gesperrt.
Derzeit gibt es in Deutschland lt. ADAC 1235 Modelle zu kaufen, welche die Abgasnorm 6D oder 6D Temp erfüllen.
Die Belastung der Luft mit Schadstoffen nahm in den vergangenen 25 Jahren lt. Umweltbundesamt deutlich um bis zu 40% ab. Mittlerweile gibt es in Deutschland keine Überschreitungen der europaweit geltenden Grenzwerte für Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol und Blei mehr.
Wenn man lediglich diese Fakten betrachtet, könnte man sich fragen, ob eigentlich ganz Auto-Deutschland derzeit spinnt und woher diese Anti-Diesel-Hysterie stammt.
Doch dies ist nur eine Seite der Medaille, denn der Republik Wahrnehmung wird gerade wieder einmal durch einen gewissen Herrn Resch geprägt, der mit breitem Grinsen in unzählige Kameras blickt, um zu verkünden, was sein Verein, der besonders von dem von Autohändlern abgezockten Geld lebt, gerade mal wieder vor Gericht erstritten hat.
Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit, denn die meisten Urteile sind noch nicht rechtskräftig und einige Städte sind in Berufung gegangen, denn man ist dort u.a. der Meinung, dass die vom Bundesverwaltungsgericht auferlegte Beachtung der Verhältnismäßigkeit bei den Entscheidungen nicht ausreichend stattgefunden hat.
Niemand kann sicher sagen, was im kommenden Jahr tatsächlich geschehen wird, ob aus 2,2 km für einige gesperrten Straßen 200 oder 2000 km werden? Doch was bedeutet das bei einem 650.000 km-Straßennetz in Deutschland, zzgl. das der Städte und Gemeinden, wobei die Großstädte über ein Netz von je 2.000 – 6.000 Kilometern verfügen? Es bedeutet nicht, dass die Luft in Deutschland, nicht mal in den betroffenen Städten durch Fahrverbote sauberer wird. Es bedeutet allerdings auch für die meisten Autofahrer nicht, dass sie sich nennenswert einschränken müssen.
Doch das wissen Sie und viele aufgeklärte Menschen, aber wohl weniger unsere ausbleibenden Kunden und wenn die erst garnicht in unsere Läden kommen, haben wir auch nicht die Gelegenheit, ihnen zu erklären, was objektiv Tatsache ist und dass wirtschaftliche Gründe immer noch oder sogar wegen der derzeit günstigen Gebrauchtwagenpreise besonders oft nicht gegen, sondern für den Diesel sprechen.
Die Situation ist unerfreulich und wird für den freien Handel zusätzlich dramatisch, wenn nun das Marktgefüge durch Herstellerprämien verschoben wird, denn die Prämien schlagen natürlich negativ auf die Preise der Gebrauchtwagen durch und je jünger diese sind, umso größer die zusätzlich wertvernichtende Wirkung der Prämien.
Hoffnung Nachrüstung? Grundsätzlich ja, aber nur für möglichst viele Fahrzeuge bundesweit ohne regionale Einschränkungen und ohne Unterscheidung, in wessen Besitz sie wie lange sind.
Das bedeutet, dass jeder Gebrauchtwagen auf Kosten derer, die uns das alles eingebrockt haben, also von Herstellern und Staat, in sinnvollem Umfang nachgerüstet wird.
Alles andere nützt niemand (mit Ausnahme der DUH), sondern gefährdet die Umwelt, die Autoindustrie, die automobilen Werte der Autobesitzer und - mit Vernichtungspotential, den Autohandel.
Daher fordert der BVfK die bundesweite Nachrüstung, die wir zunehmend deutlicher und inzwischen auch medienwirksam an die Politik stellen. Es geht um eine generelle Maßnahme mit signifikanter Wirkung auf die Schadstoffbelastung in ganz Deutschland, die absurde Fahrverbote überflüssig macht und wieder für stabile und berechenbare Rahmenbedingungen sorgt.
Diese wichtigen Voraussetzungen für solides Unternehmertum fehlen in der Kfz-Branche derzeit. Die Unternehmen stehen immer mehr und unverschuldet vor der Wahl: „Wertberichtigung und Ruin“ oder „Augen zu und durch“. Das hat dann mit ordentlichem Kaufmannstum nichts mehr zu tun.
Wer sich fragt, ob und wann die Appelle an die Politik wirken, dem sei gesagt: Ja, sie wirken, aber nicht ausreichend oder schnell genug.
Daher gilt es mit eigenen Maßnahmen gegenzusteuern. Eine davon ist Aufklärung, die der BVfK liefert
>>> BVfK-Verbraucherinformation “Diesel”.
Empfehlenwert auch:
>>> ADAC: Wichtige Fragen und Antworten zu Fahrverboten für Diesel.
Eine weitere Maßnahme ist die dringend ans Herz gelegte „Diesel-Garantie“. Unter Berücksichtigung der sich gegenüber der extrem negativen Stimmung objektiv deutlich besser darstellenden Gesamtsituation dürfte man von einem im Verhältnis zur positiven Wirkung vergleichsweise geringen Kostenrisiko ausgehen können. Kaufmännisch betrachtet vielleicht sogar eine interessante Alternative zur sonst fälligen Wertberichtigung.
Der BVfK wird Anfang kommender Woche seine im Rahmen des BVfK-Garantiekonzepts entwickelte Sonderlösung „BVfK-Diesel-Garantie“ vorstellen.
Interessenten erfahren mehr Details unter garantie@bvfk.de
In der Hoffnung, dass Ihnen Ihr BVfK in schwierigen Zeiten ein wenig Mut machen und auch helfen konnte:
"Alles Gute für Ihren Autohandel!"
Ihr
Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.
Feedback immer gerne direkt an: vorstand@bvfk.de